Okay zugegeben, es ist nicht einfach die GFK, die uns glücklich macht, sondern das, was der GFK zu Grunde liegt: Das Absehen von Bewertungen und Urteilen.
Wem es gelingt, weder Menschen, ihr Verhalten, noch Situationen und allgemeine äußere Umstände zu bewerten, hat die Chance wirklich bedingungslos gelassen und glücklich zu sein.
Vielleicht hast Du es in meinen Posts oder Storys schon mal gesehen, ich versuche Euch dazu zu inspirieren, die Dinge nicht nur negativ zu sehen (Siehe mein Post zum verfluchten Jahr 2020) und das funktioniert durch die Abwesenheit von Urteilen und Bewertungen.
Aktuellstes Beispiel, Corona: Diese Pandemie ist doof und wir sind deshalb genervt, frustriert, traurig, ängstlich usw. Zunächst möchte ich sagen, dass diese Gefühle selbstverständlich gefühlt werden möchten und dürfen. Viele Menschen wollen sie aber nach einem Jahr in dieser Situation nicht mehr fühlen und das haben sie selbst in der Hand – durch das Vermeiden von Bewertungen.
Die Pandemie ist nicht doof, sie ist erstmal einfach nur. Ob wir genervt, frustriert, traurig, ängstlich usw. sind, hängt einzig und allein von unserer BEWERTUNG der Situation ab.
Aus der Kommunikationspsychologie wissen wir, dass wir in 3 bzw. 4 Schritten auf Nachrichten, Situationen etc. reagieren:
1. Wahrnehmung
2. Interpretation (Bewertung)
3. Gefühle
(4. Handlung)
Diese Schritte passieren meist nahezu gleichzeitig, sodass wir annehmen die Situation oder die Nachricht sei direkt für unsere Gefühle verantwortlich und dabei vor allem den Zwischenschritt der Bewertung vergessen.
Noch ein ganz simples Beispiel: Es regnet. Was ist Deine Assoziation? Regen ist doof?
Frag doch mal die Landwirt:innen, die sich freuen, dass durch den Regen Wachstum entsteht. Oder vielleicht noch simpler: Die Gartenfreund:innen, die sich freuen, ihren Garten heute nicht gießen zu müssen.
Klar, die andere Seite gibt es auch: Die Familie, die heute einen Besuch im Zoo machen wollte und das bei Regen lieber absagt.
Ich möchte nicht sagen, dass alles positiv zu verstehen ist, ich möchte sagen, dass alles erstmal einfach neutral ist. Erst unsere Interpretation der Situation, unsere Bewertung und die Bedeutung dir wir einer Sache geben macht sie positiv oder negativ – für uns.
Ein Ziel, das für Dich riesengroß und noch unerreichbar ist, ist für andere Menschen vielleicht schon seit Jahren abgehakt, nur DEINE BEWERTUNG macht es riesengroß.
Das Verhalten eines Kindes, das Du als unglaublich anstrengend empfindest ist für das Kind eine Form der Kommunikation und seine Art Dir und der Welt seinen Gemütszustand mitzuteilen, nur DEINE BEWERTUNG macht es anstrengend.
Wenn Du Dir also – beispielsweise durch die intensive Auseinandersetzung mit der GFK – bewusst machst, dass es kein richtig und kein falsch, kein gut oder schlecht und kein viel wenig, groß klein, dick dünn etc. gibt, dann kannst Du Dich entspannen und erstens die Dinge nehmen wie sie kommen und zweitens die Menschen nehmen wie sie sind.
Die anstrengendsten Kinder, die ätzendsten Kolleg:innen, die respektlosesten Eltern sind nichts davon, sie sind wie sie sind und es geht einzig und allein darum, wie DU sie bewertest.
Und weil es schon viele Menschen vor mir gab, die das ganz wunderbar in Worte gefasst haben, hier eine (nach meiner Bewertung :)) schöne Geschichte von Michael von Brück aus dem Buch „Wie können wir leben?“
In einem chinesischen Dorf lebte ein alter Mann, der ein wunderschönes Pferd besaß. Darum beneideten ihn selbst die Fürsten. Der Greis lebte in ärmlichen Verhältnissen, doch sein Pferd verkaufte er nicht, weil er es als Freund betrachtete. Als das Pferd eines Morgens verschwunden war, erzählte man sich im ganzen Dorf: „Schon immer haben wir gewusst, dass dieses Pferd eines Tages gestohlen würde. Welch ein Unglück für den alten Mann.“
„So weit dürft ihr nicht gehen“, erwiderte der alte Mann. „Richtig ist, dass das Pferd nicht mehr in seinem Stall ist, alles andere ist Urteil. Niemand weiß, ob dies ein Unglück ist oder ein Segen.“
Nach zwei Wochen kehrte der Schimmel, der nur in die Wildnis ausgebrochen war, mit einer Schar wilder Pferde zurück.
„Du hast recht gehabt, alter Mann“ sprach das ganze Dorf, „es war ein Segen, kein Unglück.“ Darauf erwiderte der Greis: „Ihr geht wieder zu weit. Tatsache ist nur, dass das Pferd zurückgekehrt ist.“
Der alte Mann hatte einen Sohn, der nun mit diesen Pferden zu arbeiten begann. Doch bereits nach einigen Tagen stürzte er vom Pferd und brach sich beide Beine. Im Dorf sprach man nun: „Alter Mann, du hattest recht, es war ein Unglück, denn dein einziger Sohn, der dich im Alter versorgen könnte, kann nun seine Beine nicht mehr bewegen.“ Darauf antwortete der Mann: „Ihr geht wieder zu weit. Sagt doch einfach, dass sich mein Sohn die Beine gebrochen hat. Wer kann denn wissen, ob dies ein Unheil ist oder ein Segen?“
Bald darauf brach ein Krieg im Lande aus. Alle jungen Männer wurden in die Armee eingezogen. Einzig der Sohn des alten Mannes blieb daheim, weil er ein Krüppel war. Die Bewohner des Dorfes meinten: „Du hattest recht, der Unfall war ein Segen.“ Darauf entgegnete der alte Mann: „Warum seid ihr von Urteilen so besessen? Richtig ist nur, dass eure Söhne ins Heer eingezogen wurden, mein Sohn jedoch nicht. Ob dies ein Segen oder ein Unglück ist, wer weiß?“
Du möchtest noch mehr kostenfreie Impulse zur GFK direkt zu Dir nach Hause bekommen? Dann melde Dich doch gerne für meinen Newsletter an und gib der GFK die Chance auch Dein Leben positiv zu beeinflussen.
Schreibe einen Kommentar