Hast Du das Gefühl, es läuft alles noch nicht
genau so, wie Du es Dir wünschst? Hast Du Ziele, von denen Du immer noch viel
zu weit weg bist? Macht Dich das unzufrieden?
Dann sind die folgenden Worte ganz besonders wichtig für Dich.
Denn, wenn es eine Sache gibt, die ich in den letzten Jahren lernen durfte und
die dafür gesorgt hat, dass ich meinen Zielen so viel nähergekommen bin und so
viel zufriedener bin, dann ist es diese: Alles im Leben ist genau richtig.
Wenn Du ein bestimmtes Ziel hast, sei es privat
oder beruflich und du alles dafür tust, um dieses Ziel zu erreichen, es aber
dennoch nicht klappt, dann ist Geduld ein ganz großer Faktor. Denn Geduld haben
wir Menschen in den seltensten Fällen, wenn wir etwas unbedingt wollen. Und das
ist das Problem. Wir haben keine Geduld, weil wir nur das Ziel vor Augen haben
und dabei den Weg nicht sehen. Den Weg mit all seinen Aufgaben.
Wenn Du bis heute nicht an Deinem Ziel angekommen bist, aus welchem Grund
solltest Du dann morgen einfach so ankommen? Gehst Du davon aus, dass der Weg
zu Deinem Ziel, zu Deiner Traumvorstellung von einem Leben, einfach so geebnet
vor Dir liegt? Ja, schön wäre das, aber dann wärst Du ihn doch schon längst
gegangen!
Der springende Punkt ist, dass Du dann an Dein Ziel kommst, wenn Du dafür
bereit bist. Wenn Du also heute noch an Deinem Startpunkt stehst und sich
bereits die ersten Schritte schwierig anfühlen und Du nicht genau weißt, was Du
tun sollst, dann frage Dich doch mal, woran das liegen könnte. Was gibt es
genau dort, wo Du bist, was Du noch tun kannst? Welche Aufgaben gibt es hier
noch zu erfüllen und was darfst Du noch lernen, bis es weiter geht? Die
Antworten darauf wirst Du finden, sobald Du danach suchst.
Und dass Du noch Aufgaben erledigen, oder etwas lernen sollst, das ist ja ganz
und gar nichts Schlimmes, sondern ganz im Gegenteil, etwas, was FÜR Dich ist.
Es ist eine Chance. So lange Du dort bist, wo Du bist, hast Du die Chance,
genau diese eine Sache zu lernen.
Wenn das jetzt völlig verwirrend für Dich
klingt, dann habe ich ein Beispiel für Dich.
Ich habe mir irgendwann mal in den Kopf gesetzt, mich als Trainerin und Coach
selbstständig zu machen. Zunächst war alles erstmal klar. Das Studium beenden,
weiter Berufserfahrung sammeln, dann vielleicht eine Homepage basteln und mich
in Sachen Selbstständigkeit beraten zu lassen. Auch auf diesem Weg gab es
natürlich einiges zu erledigen und zu lernen, aber der Moment, der als
perfektes Beispiel dient, kam dann. Ich hatte also meine Website, hatte meine
Angebote fertig und dachte, ich könne loslegen. Aber wie?
In meiner Vollzeitanstellung war mir klar, dass ich irgendwann mit meiner
Chefin darüber sprechen müsste, aber das müsste natürlich erst sein, wenn die
ersten Kunden da sind und alles wirklich ernst wird. Aber es kamen keine
Kunden, obwohl ich schon ein paar – wenn auch halbherzige – Marketingversuche
gestartet hatte. Irgendwann wurde mir klar, wenn ich wirklich mit meinem
Angebot nach draußen gehen möchte, mich zeigen und die potenziellen Kunden auf
meine Arbeit aufmerksam machen möchte, dann wird meine Chefin das unweigerlich
mitbekommen, was unangenehm sein könnte, wenn ich vorher nicht mit ihr
gesprochen habe. Nachdem ich zweimal versuchte, das Gespräch auf eine zufällige
Art entstehen zu lassen und daran aber scheiterte, merkte ich, wie sehr ich
mich eigentlich davor drückte. Und dann fragte ich mich, warum.
Auf der einen Seite ist es vielleicht sowieso nicht einfach, seinen
Vorgesetzten zu erzählen, dass man langfristig weitere Pläne hat, aber ich
hatte in dem Moment wirklich Sorge, was sie davon halten würde. Ich hatte
tatsächlich im Kopf, dass sie mich auslachen würde, beziehungsweise mich fragen
würde, was ich eigentlich glaube, wer ich bin, dass ich mich jetzt
selbstständig mache. Ich hatte Angst vor Abwertung.
Nebenbei bemerkt, ist diese Form der Angst, eine der häufigsten, weil wir
Menschen nun mal oft nach Anerkennung und Bestätigung suchen. Es gibt aber noch
so viele weitere Sorgen und Ängste, die uns bei den verschiedenen Schritten
hemmen.
Mir war also klar, ich muss dieses Gespräch führen und meine Angst überwinden.
Also kommunizierte ich frühzeitig, dass ich etwas besprechen müsste, war in den
beiden Stunden vorher wahnsinnig nervös, aber erzählte ihr dann, was ich plane.
Wider meiner schlimmsten Vorstellungen fand sie meine Idee toll und ich war
unsagbar erleichtert.
Im Anschluss an das Gespräch wurde mir bewusst, welche Hürde es eigentlich dargestellt
hatte und dass ich diese gerade überwunden habe. Ich war stolz auf mich und
hatte das Gefühl, weitergekommen zu sein – obwohl ja konkret gar nichts
passiert war.
Und dann passierte es.
Am Morgen des nächsten Tages bekam ich meine allererste Anfrage und somit auch
meinen allerersten Kunden. Obwohl ich nichts Sichtbares verändert hatte. Ich
hatte nur die Hürde überwunden.
Genau das, das Überwinden meiner Angst, das Erfüllen dieser Aufgabe war
notwendig, um auf meinem Weg weiterzukommen und deshalb konnte das vorher auch
nicht passieren. Es war genau richtig so.
Wenn ich das nächste Mal spüre, dass ich mich aus Angst vor Abwertung,
Zurückweisung oder Ähnlichem, vor etwas drücken möchte, dann denke ich an
diesen Moment zurück und weiß, dass meine Angst unbegründet ist. Weil ich diese
wichtige Erfahrung gemacht habe.
Ist Dir ein wenig klarer, worauf ich hinauswill? Egal wo Du stehst, egal was Du hast, oder noch nicht hast, genau das ist richtig, weil es noch etwas zu tun gibt. Sobald das getan ist, sobald Du bereit bist, wird der Weg ganz automatisch ein kleines Bisschen klarer und Du kommst näher an Dein Ziel.
Es ist nicht immer einfach, aber habe Geduld und vertraue darauf, dass alles in Deinem Leben genau richtig ist.
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